Ein gut gebautes Klavier mit der richtigen Pflege
kann durchaus mehrere Jahrhunderte halten!
Ganz entscheidend für die Hölzer ist die Luftfeuchtigkeit!
Optimal zwischen 50 und 60 Prozent!
Unter 40 % sollte die Luftfeuchtigkeit nicht liegen.
Unter 30 % ist es absolut schädlich für die Hölzer.
Bei zu wenig Luftfeuchtigkeit kann der Resonanzboden reißen, der Stimmstock leiden, das heißt, das unter Umständen die Bohrungen der Stimmwirbel sich so weiten können, dass die Wirbel nicht mehr halten. Gerade bei den alten Klavieren, bei denen der Stimmstock noch nicht aus Schichtholz besteht, ist die Gefahr besonders groß.
Zudem verstimmt sich ein Klavier besonders bei schwankender Luftfeuchtigkeit!
Das ist der Hauptgrund, aus dem sich Klaviere und Flügel verstimmen, das lautere Spielen eines Klaviers, kann höchstens die Chöre verstimmen, da ein Ton aus bis zu drei Saiten besteht. Mein Klavier steht immer bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 % und ich brauche selber nur durchschnittlich alle 3 Jahre Hand anzulegen!
(Ein guter Arzt ist nur dann ein guter Arzt, wenn er sich selber überflüssig macht)
Zu feucht ist auch nicht optimal:
– Das Instrument kann sich verstimmen.
– Mechanische Probleme können auftreten
– Klaviergelenke können sich festsetzen.
– Tastengarnierungen können klemmen oder – im extremen Fall
rosten die eisernen Teile, wie z. B. die Saiten!
Der Standort sollte auch gut gewählt werden.
Auf eine Fußbodenheizung sollte ein Klavier möglichst nicht gestellt werden.
Falls es keine andere Möglichkeit gibt, dann sollte das Klavier auf Rollen gestellt werden oder Holzleisten für den Fall, dass das Klavier keine Rollen besitzt. Anschließend sollte eine Isolierschicht aus Styropor und Alufolie auf die Fußbodenheizung gelegt werden, damit auf keinen Fall der Resonanzboden warm wird!
Auf keinen Fall darf ein Klavier vor die Heizung gestellt werden, und wenn,
dann bitte die Heizung nicht benutzen!
Außenwände stellen nur dann eine Gefahr da, wenn sie schlecht
isoliert sind oder feucht sind.
Falls das der Fall sein sollte und es keinen anderen Standpunkt gibt: Genug Luft lassen, damit es keinen Feuchtigkeitsstau oder Kälte/Wärmestau gibt.
Die Pflege ist sehr wichtig!
Ein neues Klavier sollte in den ersten 2 Jahren mind. zwei Mal gestimmt werden, da die Saiten noch frisch sind und sich noch dehnen. Zudem sind die Hölzer noch unruhig und arbeiten noch so lange, bis sie sich den Gegebenheiten angepasst haben.
Meine Erfahrung: Das kann unter Umständen bis zu 7 Jahre dauern,
bis ein Klavier wirklich “steht”! Für ganz wichtig halte ich, dass die Mechanikschrauben nach 2 Jahren komplett nachgezogen werden, was nur eine halbe Stunde dauert. Danach alle 5 Jahre überprüfen.
Instrumente, die viele Betriebsstunden hinter sich haben und somit starke Spielrillen (Saitenabdrücke) in den Hammerköpfen aufweisen, sollten auf jeden Fall abgezogen (abgeschliffen) werden. Macht man das nicht, können die Hammernusskapseln leiden und allmählich anfangen Spiel zu bekommen! Der schlimmste Falle ist die Kombination zwischen lockeren Schrauben und Spielrillen; dann ist es durchaus möglich, dass noch die Hammernusskerbe rund wird und die Hammerköpfe keinen Halt mehr aufweisen.
Dann wird es sehr aufwändig, die Mechanik noch zu retten!
Mit der Zeit verreguliert sich ein Klavier oder Flügel auch. Es erleidet zwar keinen Schaden, aber der Spielspaß nimmt rapide ab, wenn z. B. der Hammerkopf beim Anschlagen der Taste zweimal erklingt oder keine Auslösung mehr erfolgt.
Es können viele technische Probleme auftreten, die der Klavierbauer beheben kann!
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